Seniorenheim und Aktivpfad für Pfeffenhausens Ortsmitte

Veröffentlicht am 11.08.2011 in Presse

Die Gemeinderäte Thomas Niederreiter (r.) u. Ruth Müller (l.) erläutern das Marktentwicklungskonzept

Zu einem „Treffpunkt Kommunalpolitik“ hatten die SPD-Gemeinderäte Ruth Müller und Thomas Niederreiter die Mitglieder der SPD Pfeffenhausen eingeladen, um vor Ort über aktuelle politische Themen zu informieren.

Die Gemeinde hatte in der jüngsten Vergangenheit zwei Untersuchungen in Auftrag gegeben: Zum einen sollten die Möglichkeiten der Ortsentwicklung beleuchtet werden und zum anderen der Bedarf für ein Seniorenheim geprüft werden.

Das Landschaftsarchitekturbüro Brenner hat die Gemeinde Pfeffenhausen in verschiedenen Quartieren untersucht und mit dem Büro Leiner auch eine Standortanalyse unter den Gesichtspunkten ÖPNV-Anbindung, Demographie-Entwicklung, Ein- und Auspendler, die Versorgungsstruktur und vieles andere erstellt.

Die Bedarfsanalyse für ein Seniorenheim sei positiv ausgefallen, berichtete die Fraktionsvorsitzende der SPD im Gemeinderat, Ruth Müller den Mitgliedern. Bereits in den letzten Jahren habe man immer wieder versucht, einen Investor und Betreiber für ein Seniorenheim oder ein Betreutes Wohnen zu finden, ergänzte Pfeffenhausens Altbürgermeister Arno Wolf, was sich allerdings als sehr schwer erwiesen habe. Die Idee, nun gemeinsam mit der Spitalstiftung Pattendorf ein Seniorenheim zu realisieren, sei mit Sicherheit eine sehr gute Lösung für die Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde, stellte Gemeinderat Thomas Niederreiter fest. Der Spitalratsvorsitzende Hans Weinzierl habe gemeinsam mit dem Geschäftsführer Hans Scharf in einer der letzten Sitzungen ein mögliches Konzept vorgestellt, so Niederreiter.

Das Marktentwicklungskonzept sei zu dem Schluss gekommen, dass Pfeffenhausen in Zukunft ein besonderes Augenmerk auf die sogenannte „Nachverdichtung“ im Innenbereich legen solle. Deshalb sei der Vorschlag der Spitalstiftung, im Marktkern ein Pflegeheim zu errichten, ein idealer Anfang für die Umsetzung des Entwicklungskonzepts. „Gerade für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger ist es auch wichtig, fußläufig Geschäfte, Ärzte und soziale Einrichtungen zu erreichen“, betonte auch Helmut Heidenreiter. Ein Pflegeheim auf der „grünen Wiese“ sei zu wenig an den Ort angebunden und trage nicht zur Vernetzung der Generationen bei.

Finanzierung

„Umsonst ist so eine Einrichtung allerdings nicht zu haben“, informierte Ruth Müller die SPD-Mitglieder. Die Gemeinde werde ein passendes Grundstück zur Verfügung stellen und einen zinslosen Kredit in Höhe von 500.000 Euro als Anschubfinanzierung gewähren. Inwieweit dann noch infrastrukturelle Maßnahmen rund um das neue Pflegeheim nötig sind, werde sich zeigen. Bedauerlicherweise sind die Mittel für die Städtebauförderung in den letzten Jahren stetig gesunken – für 2012 ist eine nochmalige Reduzierung von derzeit 455 Millionen Euro auf nur noch 265 Millionen Euro geplant, sodass es fraglich ist, ob es von staatlicher Seite Zuschüsse für dieses Projekt gibt.

Ähnlich wie bei den Großprojekten „Berufsschule“, „Energiewende“ oder „Gymnasiumsneubau“ im Landkreis solle auch für diese Aufgabe in der Gemeinde eine Projektgruppe eingerichtet werden, um eine zügige Umsetzung zu realisieren. Angepeilt ist derzeit das Jahr 2014 für die Eröffnung des Heims, das dann Plätze für bis zu 45 Senioren bieten wird.

Arbeitsplätze

Ein wichtiger Gesichtspunkt ist für die SPD-Mitglieder auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Mit diesem Zeithorizont können sich jetzt junge Menschen für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf entscheiden, so Ruth Müller. Der Landkreis hat in seiner letzten Kreistagssitzung beschlossen, am Vilsbiburger Gesundheitszentrum jährlich 20 jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, eine einjährige Krankenpflegehelfer-Ausbildung zu absolvieren. Diese biete die Grundlage für eine Anschluss-Ausbildung zum Altenpfleger oder zur Krankenpflegerin. Angesichts der älter werdenden Bevölkerung und des steigenden Bedarfs an Pflegekräften in der Zukunft sei es allerdings unverständlich, dass die bayerische Politik von den Schülern ein Schulgeld von rund 150 Euro im Monat verlange.
Der Bedarf an examinierten Altenpflegerinnen und Altenpflegern wird auch in Zukunft steigen. Deshalb müsse die Ausbildung so finanziert werden, dass es keine finanziellen Belastungen für die Altenpflegeschüler gibt, so Ruth Müller.

Bahnlinie als Aktivpfad

Die alte Bahnlinie, die durch die Gemeinde Pfeffenhausen führt, hatte es dem Landschaftsbüro bei der Gestaltungsplanung besonders angetan. Diese solle verstärkt in das Marktgeschehen eingebunden werden und zu einer Aktiv- und Erlebniszone für jung und alt entwickelt werden, erläuterten die beiden Gemeinderäte Thomas Niederreiter und Ruth Müller die Überlegungen zu diesem grünen Band, das sich derzeit ungenutzt durch den Ort schlängelt.

 

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