Weihnachtsrede 2017

Veröffentlicht am 22.12.2017 in Ratsfraktion

Rede der Fraktionsvorsitzenden Ruth Müller, MdL zum Jahresabschluss im Gemeinderat am 19. Dezember 2017

- es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat,

in meinen Weihnachtsworten vor einem Jahr habe ich an das 500jährige Reformationsjubiläum erinnert, das wir in diesem Jahr feiern durften. Diese Feierlichkeiten sind abgeschlossen und schon steht das nächste Jubiläumsjahr an, denn am 7. November 1918 rief der Sozialdemokrat Kurt Eisner den Freistaat Bayern aus.

Nächstes Jahr werden es also 100 Jahre, dass das bis heute gültige, „allgemeine, direkte und geheime Wahlrecht“ ausgerufen wurde und zugleich auch das Frauenwahlrecht eingeführt wurde.

Die Demokratie in unserem Land zu feiern, ist gerade in Zeiten wie diesen, wo die Presse als „Lügenpresse“ bezeichnet wird, Politiker zu „Volksverrätern“ abgestempelt werden und alternative Fakten statt Wahrheiten verbreitet werden, besonders wichtig.

In unserem Gemeinderat leben wir das demokratische, aber auch kollegiale Miteinander im Ringen um die beste Lösung, die leider nicht immer die schnellste Lösung ist und sein kann.

Dazu braucht es Menschen, die ihre Zeit, ihre Talente und ihre Kreativität einbringen – egal ob als ehrenamtlicher Gemeinderat oder als Mitarbeiterin in der Verwaltung oder Mitarbeiter im Bauhof. Das große Miteinander funktioniert in unserer Gesellschaft nur dann, wenn sich jeder an seiner Stelle verantwortlich fühlt für die ihm übertragene Aufgabe und auch einmal den Blick weitet für Aufgaben, die darüber hinausgehen.

Deshalb gilt es an dieser Stelle auch all jenen Dank zu sagen, die mehr als nur „ihren Job“ machen und die sich darüber hinaus in ihrer Freizeit im Ehrenamt engagieren. Und dabei ist es egal, ob das bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Asyl-Helferkreis, als Schülerlotse, in der Kirchengemeinde oder im Sportverein passiert. 

Das spiegelt auch die Vielfalt unserer Gesellschaft wider, in der sich möglichst viele unserer Bürgerinnen und Bürger wohlfühlen und willkommen fühlen sollen. Gerade bei den Bauanträgen sehen wir, wie unsere Gemeinde durch den Zuzug wächst. Und für viele unserer Neuzugezogenen sind diese Ehrenamtlichen oft eine wichtige Anlaufstelle, wenn es darum geht, sich in das Leben im Markt oder im Dorf zu integrieren. Und für unsere Alteingesessenen bilden sie den Kitt und den Zusammenhalt im täglichen Leben und schaffen Heimat und Zugehörigkeit für den Augenblick und die Zukunft.

Ihnen allen und Ihren Familien wünsche ich im Namen der SPD-Gemeinderatsfraktion ein frohes Fest und ein gesundes Neues Jahr.

Und dass das Vertrauen in den Augenblick wichtig ist, möchte ich uns allen ans Herz legen mit dem Gedicht von Andreas Gryphius, der vor rund 400 Jahren gelebt hat:

Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen;
mein sind die Jahre nicht, die etwa mögen kommen;
der Augenblick ist mein,
und nehm ich den in acht,
so ist der mein, der Zeit und Ewigkeit gemacht"

Andreas Gryphius (1616-1664)

 

Ruth Müller, MdL
Fraktionsvorsitzende

 

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