Weihnachtsrede 2014

Veröffentlicht am 16.12.2014 in Presse

Traditionell werden bei der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres auch die Jahresabschluss- oder Weihnachtsreden der Fraktionen gehalten. Für die SPD-Gemeinderäte habe ich in diesem Jahr den Rückblick mit der Erinnerung an 1914 verbunden. "WIr können unserer Geschichte nicht entfliehen"...

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat,

 

ein bewegtes Jahr geht zu Ende – geprägt von Wahlen, wobei natürlich die Kommunalwahl für uns als Gemeinderäte die wichtigste Wahl war. Die drängenden Herausforderungen unserer Marktgemeinde haben es nicht zugelassen, nach der Neukonstituierung des Gemeinderats erst einmal durchzuhängen, vielmehr arbeitet das Gremium mit seinen neuen Mitgliedern tatkräftig daran, die alten Aufgaben aus der letzten Sitzungsperiode abzuarbeiten.

Das Seniorenheim in der Mitte unseres Marktes wurde bezogen und wertet unsere Gemeinde nicht nur optisch auf. Die Kinderkrippe unter der Trägerschaft der Lebenshilfe wurde fertiggestellt und nach einem maibaumlosen Jahr hat auch unser Maibaum wieder eine neue Heimat gefunden.

Wenn die staade Zeit zu Ende geht, das neue Jahr seinen Lauf nimmt, bleibt aber keine Zeit, sich auf diesen Errungenschaften auszuruhen.

Im Landkreis Landshut wurde das „LEADER“-Programm gestartet und die Gemeinde Pfeffenhausen steht mit einigen Projektvorschlägen in den Startlöchern. Es wäre schön, würden hier einige Projekte aus unserer Region für eine Realisierung vorgeschlagen.  

Vielleicht gelingt es uns dann auch, für die durch die steigenden Grundstücks- und Mietpreise im Speckgürtel von München betroffenen Menschen für den einen oder anderen als attraktiver Lebens- und Wohnort wahrgenommen zu werden.

Leerstand und Brachflächen, die der innerörtlichen Verdichtung zugeführt werden können, sind ja derzeit noch vorhanden. So könnten wir dem vielzitierten „demographischen Wandel“ ein Schnippchen schlagen.

Kurz vor Jahresende 2014 möchte ich allerdings nicht nur in die Zukunft sondern auch einen Blick in die Vergangenheit werfen, da auch wir unserer Geschichte nicht entfliehen können. "Weihnachten sind wir wieder zuhause“ – mit diesem Ausspruch verabschiedeten sich die Soldaten im Sommer 1914 von ihren Liebsten. Viele Weihnachten gingen ins Land, bevor einige von ihnen wieder nach Hause zurückkehren konnten und manche erlebten schon das Weihnachtsfest  1914 nicht mehr.

Was für ein Glück haben wir, seit nunmehr fast 70 Jahren in Frieden und Freiheit leben zu dürfen! Was für ein Glück hatte auch meine Familie, die im Winter 1945 fliehen musste, dass sie in unserer Gemeinde eine neue Heimat fand.

Kurz vor Weihnachten 2014 wiederholt sich die Geschichte wieder. An allen Ecken und Enden der Welt gibt es Unruhe- und Krisenherde, Männer ziehen in den Krieg, Familien sind auf der Flucht und in unserem Landkreis Landshut haben bald 600 Fremde auf der Flucht vorübergehend eine neue Bleibe gefunden.

Manche von ihnen werden auf Dauer bleiben, weil sie in ihrer Heimat wegen ihrer Religion verfolgt werden. Setzen wir alles daran, dass sich auch diese Menschen in ihrer neuen Heimat willkommen und wohl fühlen und wir so ein Stück des Friedens und der Freiheit miteinander teilen können.

Mein Dank gilt im Namen der SPD-Fraktion den Mitarbeitern der Gemeinde, den Bürgermeistern und dem Kollegium. Ihnen und Ihren Familien wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr.

 

- es gilt das gesprochene Wort - Ruth Müller, Dezember 2014

 

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