Gut besuchter Wahlauftakt der SPD

Veröffentlicht am 06.02.2014 in Presse

Bürgermeister- und Gemeinderatskandidaten stellen sich erstmals Wählern vor

„In der Ansiedlung neuer Familien liegt die Zukunft der Gemeinde“, sagte Angelika Thiel bei der Auftaktveranstaltung der SPD im Brauereigasthof Pöllinger am Montag. Die Bürgermeisterkandidatin will sich bürgernah und willensstark präsentieren. Zwei Seitenhiebe auf den amtierenden Rathauschef konnte sie sich nicht verkneifen. In der Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl präsentierte der Ortsverband eine hochrangige Gastrednerin.

MdB Rita Hagl-Kehl referierte zu Beginn der Veranstaltung über die Städtebauförderung. „Diese wurde durch Schwarz-gelb auf 100 Millionen Euro für Gesamtdeutschland gesenkt. Die SPD setzt sich dafür ein, dass das Budget wieder auf 700 Millionen aufgestockt und auch den kleinen Kommunen zugänglich gemacht wird.“ Ziel sei es, dass die Gemeinden bei Bauvorhaben verschiedene Geldtöpfe anzapfen können. „Durch den demografischen Wandel stehen Kommunen wie Pfeffenhausen große Maßnahmen ins Haus. Beim Bau des Seniorenzentrums wurde der Ort ja schon einmal im Stich gelassen. Unter dem Motto „soziale Stadt“ soll künftig mehr Geld für solche Projekte da sein“.

Angelika Thiel schloss an die Ausführungen Hagl-Kehls an. Da die Einwohnerzahlen der Gemeinde im letzten Jahrzehnt um 200 gefallen ist, müsse die Attraktivität Pfeffenhausens zunehmen. Helfen könne dabei zum einen eine modernere Homepage, zum anderen eine Nachverdichtung des Ortskerns, sagte Thiel. „Wir müssen auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen. Zentrumsnahes Wohnen und kurze Fußwege zu öffentlichen Einrichtungen und Geschäften sind dafür optimal“, bekräftigte sie. Als Königsweg sieht Thiel die Lückenschließung in bereits bebauten Gebieten. In Bezug auf die Mobilität hält die 46jährige die Einführung eines Sammeltaxis für sinnvoll. „Vorbild ist hier Vilsbiburg. Dort wurde das Konzept zum Erfolgsmodell“, erklärte sie. Senioren könnten die Einrichtung die ganze Woche für Arzt-, Kirchen- oder Angehörigenbesuche nutzen. Bei der jüngeren Generation käme es vor allem bei abendlichen Aktivitäten zum Einsatz. Überlegenswert hält Thiel auch den Kauf eines Bürgerbusses.

Als Elternbeirätin und stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Niederbayern liegt Thiel der Erhalt der ortsansässigen Schulen am Herzen. „Die geplante Streichung der Staatsregierung von 830 Lehrerstellen lässt erkennen, dass wir bald mit weiterem Schulsterben im ländlichen Raum rechnen müssen“, warnte sie. Sie wolle sich für eine rhythmisierte Ganztagsgrundschulklasse und eine Kooperation mit der Musikschule Rottenburg einsetzen.

„Eine richtige und zeitgerechte Betreuung vor Schulbeginn ist unbedingt nötig“, mahnte Thiel. Wie derzeit mit Kindern, die vor sieben Uhr ohne Frühstück in die Schule gebracht werden, umgegangen werde, könne es nicht weitergehen. „Die Schulleitung musste das Problem eigenständig lösen. Sie ist frühzeitig vor Ort und übernimmt die Verpflegung selber. Entweder schaut unser Bürgermeister absichtlich weg oder er kommuniziert nicht mit der Schulleitung, mit der er selbst im Schulverbandsausschuss sitzt“.
Auch bei den Ferienbetreuungszeiten, den Öffnungszeiten der Kinderkrippe und der Breitbanderschließung bestehe dringend Handlungsbedarf. Ebenso bei der Barrierefreiheit Pfeffenhausens und der Errichtung von Tagespflegeeinrichtungen, Senioren-WGs oder Mehrgenerationenhäusern.

Für falsch hält die Kandidatin das Zögern des Bürgermeisters bei Bürgerenergiegesellschaften (BEG). „Am 10. Februar wird in Neufahrn eine BEG für das Labertal gegründet. Bisher will sich unser Bürgermeister nicht einbringen. Ich würde das auf jeden Fall unterstützen.“, sagte sie. Um das langfristige Ziel der Energieunabhängigkeit zu erreichen, hält sie außerdem den Bau einer Windenergieanlage für zwechmäßig.
Umweltpolitisch will sie in Zusammenarbeit mit den Landwirten eine grundwasserschonende Landbewirtschaftung erreichen. „Grundwasser hat ein Langzeitgedächtnis. Für unsere Kinder benötigen wir einen nachhaltigen Grundwasserschutz“. Verbesserung benötige die Gemeinde auch beim Hochwasserschutz. „Bereits 2012 wurde der Auftrag für ein Hochwasserschutzkonzept vergeben. Ich kann nicht verstehen, warum der Firma bis heute Aufschub gewährt wurde. Das nächste Hochwasser gibt unseren Bürgern sicher keinen Aufschub“, monierte Thiel.

Ruth Müller ging anschließend auf die Kreistagswahl ein und führte die Wahlaufklärung durch. Aus Pfeffenhausen kandidieren mit Angelika Thiel, Arno Wolf, Ruth Müller und Thomas Niederreiter vier Kandidaten auf der SPD-Liste.

Für den Pfeffenhausener Gemeinderat treten 16 Kandidaten mit einem Altersdurchschnitt von 47 Jahren an.

Einige der Kandidaten bei ihrer Vorstellungsrede:

Angelika Maria Thiel - 201


Thomas Niederreiter - 202


Daniela Forster - 203

Erhard Pichlmeier - 204


Georg Schöfthaler - 206

Ute Labbus-Rupp - 207

Werner Zinner - 208

Robert Ruhland - 209

Konrad Reithmeier - 216


Rottenburger Anzeiger / Simon Kunert / 05.02.2014

 

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