SPD schickt Angelika Thiel ins Rennen

Veröffentlicht am 05.12.2013 in Presse

Altb-Bgm. Arno Wolf (l) und die Vorsitzenden Ruth Müller und Thomas Niederreiter (r) gratulieren Angelika Thiel (2.v.l.)

46jährige Krankenschwester will erste Pfeffenhausener Bürgermeisterin werden

„Gemeinsam in die Zukunft“ – mit diesem Motto geht Angelika Thiel in den Wahlkampf vor den Kommunalwahlen im nächsten Jahr. Die 46jährige Krankenschwester wurde am Montag vom Ortsverband der SPD für eine Bürgermeisterkandidatur nominiert. Für Landtagsabgeordnete Ruth Müller sind die Aufstellungen von Thiel und Landratskandidatin Christel Engelhard deutliche Signale für die Gleichstellung der Frauen.

Mit 8:0 Stimmen gab der Ortsverband der Sozialdemokratin Angelika Thiel am Montag in seiner Mitgliederversammlung seine Zustimmung zur Kandidatur für das Bürgermeisteramt. Sie war von Landtagsabgeordneter Ruth Müller als Einzige für den Posten vorgeschlagen worden.
Die Krankenschwester wurde 1967 in München geboren und lebt seit 1983 im Landkreis Landshut. Vor acht Jahren zog sie mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter nach Pfeffenhausen. In gleich zwei ehrenamtlichen Einrichtungen bekleidet sie den Posten der stellvertretenden Vorsitzenden: im SPD-Ortsverband Pfeffenhausen und in der Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Niederbayern, zudem ist sie im Elternbeirat des Maristengymnasiums Furth aktiv. Bei der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Niederbayern sitzt sie im Vorstand.

Politisch genießen bei ihr die Themen Schule und Kinder höchste Priorität: „Als Bürgermeisterin werde ich nicht nur für den Erhalt der wohnortnahen Schule kämpfen, sondern mein angestrebtes Ziel ist es, dass möglichst viele Schüler hier in Pfeffenhausen ihren Schulabschluss machen können“, sagte sie. Zwar werde Pfeffenhausen keine eigene Realschule bekommen, eine gemeinsame Schule mit modernen Lernbedingungen müsse dennoch das Ziel sein. Zunächst will sich Thiel für eine rhythmisierte Ganztagsgrundschule, später für ein Angebot der gebundenen Ganztagsschule einsetzen. Zudem strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit der Musikschule Rottenburg und eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung in der Ferienzeit an.

Weitere Themen seien die Pflegeversorgung älterer Bürger, die Nachverdichtung im Ortskern und die Lückenschließung der Freiflächen in bereits bebauten Gebieten., Des Weiteren halte sie die Einführung eines Anrufsammeltaxis ergänzend zum öffentlichen Personennahverkehr für sinnvoll. Bei der Infrastruktur will sie sich dem Breitbandausbau, dem Fortschritt erneuerbarer Energien und im Besonderen dem Grundwasserschutz widmen. „Grundwasserschutz bedeutet Trinkwasserschutz. Dabei kommt es auf Weitsicht an. Ich werde mich deshalb für eine Kooperation des Wasserzweckverbands mit den Landwirten einsetzen“, bekräftigte die Kandidatin. Sie wolle trotz der vielen Aufgaben und Ziele eine bürgernahe Bürgermeisterin werden, die durch Offenheit und Transparenz besticht.
Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller beschrieb die 46jährige in ihrer Vorschlagsrede als „engagierte Frau, die zu ihrer Meinung steht, ihre Meinung äußert und sich nicht mit Missständen und Ungerechtigkeiten abfindet.“ Für sie sei die Kandidatur Thiels ein deutliches Signal in Richtung der Geschlechtergleichstellung.
„Als wir das SoFIA-Projekt zur Stärkung der Frauen ins Leben gerufen haben, waren gerade einmal 18 Prozent der Kommunalpolitiker in unserem Landkreis weiblich. Das ist zu wenig“, sagte Müller. „Angelika ist eine dieser Frauen, die sich auf Dauer nicht damit zufrieden geben wollen, Politik von daheim aus zu beobachten, sondern sie hat sich entschlossen, sich einzubringen.“

Als niederbayerischer Ortsverband sei man stolz, neben Landratskandidatin Christel Engelhard eine weitere Frau ins Rennen um einen wichtigen Posten schicken zu können. „Denn gerade Frauen wissen, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktionieren muss. Sie sind näher am Puls der Menschen und erfahren, welche Probleme es bei der Kinderbetreuung, bei der Schulbusanbindung oder bei der Organisation von pflegebedürftigen Eltern gibt“, erklärte Müller. Mit der Nominierung sei es jedoch mit der Hilfe der SPD-Mitglieder nicht getan: „Jetzt geht die Unterstützung erst richtig los!“

Simon Kunert, Rottenburger Anzeiger, 4. Dezember 2013

 

Counter

Besucher:1312372
Heute:49
Online:1